Mehr Velos und weniger Autos auf den Stadtstrassen

Die Basler Verkehrspolitik zeigt erfreuliche Wirkung: Das belegen auch die neusten Zahlen des Verkehrsindex. Der Autoverkehr auf den Stadtstrassen geht zurück, die Zahl der Velofahrten nimmt weiter zu. Der Anteil des öffentlichen Verkehrs sinkt hingegen seit zwei Jahren leicht. In den nächsten Jahren werden die digitalen Entwicklungen auch im Bereich Mobilität rasant zunehmen. Das bietet – ebenso wie autonome Fahrzeuge – grosse Chancen, birgt aber auch Risiken, die es sorgfältig zu begleiten gilt. Die Basler Verkehrspolitik muss sich weiterentwickeln, kann ihren Grundsätzen aber treu bleiben.

Grafik Verkehrsentwicklung

Jedes Jahr stellt das Amt für Mobilität den aktuellen Verkehrsindex für den Kanton zusammen. Basis der Auswertungen bilden jeweils die Daten der zahlreichen Verkehrszählstellen im Kanton. Die neusten Verkehrszahlen belegen, dass Basel-Stadt erfolgreich auf flächensparende Verkehrsmittel setzt und die Verkehrsinfrastruktur effizient genutzt wird. Als Bewohnerinnen und Bewohner einer dichten Stadt mit guter Durchmischung von Wohnen, Arbeiten und Einkaufen profitieren Baslerinnen und Basler von kurzen Wegen. So gelingt es, der steigenden Mobilität der Gesellschaft gerecht zu werden und die Aufenthalts- und Wohnqualität in den Quartieren und in der Innenstadt weiter zu erhöhen.

Während die Zahl der Arbeitsplätze und der Bewohnerinnen und Bewohner in Basel in den vergangenen Jahren angestiegen ist, blieb der Autoverkehr auf dem Kantonsgebiet insgesamt praktisch konstant. Der Verkehr auf den Basler Stadtstrassen nahm sogar ab – zwischen 2016 und 2017 um 2%. Seit 2010 ging der Verkehr auf dem Stadtstrassennetz insgesamt um 5% zurück. Die Verkehrsmengen auf den Hochleistungsstrassen, die in der Kompetenz des Bundes liegen, nahmen im gleichen Zeitraum hingegen um 10% zu. Das zeigt einerseits, dass die Verlagerung des Durchgangsverkehrs aus den Wohnquartieren auf die Autobahnen funktioniert, macht anderseits aber auch den Bedarf an ausreichenden Kapazitäten auf den Hochleistungsstrassen deutlich. Der Bau des planerisch bereits weit fortgeschrittenen Rheintunnels wird hier seinen Teil beitragen und insbesondere die Osttangente entlasten.

Einen starken Zuwachs kann der Veloverkehr verzeichnen: In den vergangenen sieben Jahren hat er um rund 26% zugenommen, zwischen 2016 und 2017 betrug der Zuwachs 3%. Da das Bedürfnis nach guten, sicheren und schnellen Veloverbindungen laufend zunimmt, setzte das Bau- und Verkehrsdepartement in den vergangenen Jahren eine grosse Zahl von Massnahmen zur Förderung des Veloverkehrs um, die zu einer Entlastung der Strassen geführt haben: Nebst neuen Velostreifen (z.B. Stadionstrasse) entstanden an diversen Orten neue Veloabstellplätze, weitere Einbahnstrassen (z.B. Jakob Burckhardt-Strasse) wurden für den Velogegenverkehr geöffnet. Zudem setzt sich das Programm „Basel unterwegs“ mit verschiedenen Aktionen und Kampagnen für umweltfreundliche Mobilität zu Fuss, mit dem Velo und kombiniert mit dem öffentlichen Verkehr ein.

Der öffentliche Verkehr hat zwischen 2010 und 2015 ebenfalls deutlich zugenommen. In den letzten zwei Jahren war hingegen ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Dies dürfte einerseits auf die verschiedenen grösseren Baustellen mit entsprechenden Tramumleitungen und anderseits auf die gestiegenen Tarife zurückzuführen sein. Das U-Abo stellt für Pendlerinnen und Pendler aus der Region nach wie vor ein sehr attraktives Angebot dar. Wer es aber lediglich für innerstädtische Fahrten nutzt, zahlt in Basel im Vergleich mit entsprechenden Angeboten in anderen Städten wie Bern oder Genf mehr.

Entsprechend dem 2015 beschlossenen Verkehrspolitischen Leitbild wird der Regierungsrat die erfolgreiche basel-städtische Verkehrspolitik fortsetzen. In den nächsten Jahren werden die digitalen Entwicklungen rasant zunehmen. Das bietet – ebenso wie autonome Fahrzeuge – grosse Chancen, birgt aber auch Risiken, die es sorgfältig zu begleiten gilt. Die Verkehrspolitik muss sich weiterentwickeln, kann ihren Grundsätzen aber treu bleiben. Die Förderung des energieeffizienten und flächensparenden Veloverkehrs sowie des öffentlichen Verkehrs bleibt auch langfristig die sinnvollste Strategie im urbanen Raum. Zudem stellen moderne Carsharing-Systeme und App-gestützte Mitfahrangebote gute Möglichkeiten dar, die Effizienz des Autoverkehrs weiter zu erhöhen.

nach oben